Immunendokrinologie: Wenn Hormone das Immunsystem steuern – und umgekehrt

Hormone und Immunsystem – zwei Systeme, die lange getrennt betrachtet wurden. Doch wer heute chronische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder hormonelle Störungen verstehen will, kommt an dieser Verbindung nicht vorbei.
Und wer sie ignoriert, verpasst oft die eigentliche Ursache seiner Beschwerden.

Hormone als Dirigenten des Immunsystems

Seit über 25 Jahren begleite ich Menschen, die mit scheinbar unterschiedlichen Symptomen in meine Praxis kommen: unerklärliche Müdigkeit, häufige Infekte, hartnäckige Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen.
Oft liegt dahinter ein gestörtes Gleichgewicht zwischen Hormonen und Immunsystem.

  • Cortisol: Akut reguliert es das Immunsystem, doch Dauerstress lähmt es – mit Folgen wie Infektanfälligkeit oder Autoimmunreaktionen.
  • Östrogen: Verstärkt bestimmte Immunzellen – hilfreich in der Schwangerschaft, problematisch bei Erkrankungen wie Hashimoto oder Rheuma.
  • Testosteron: Dämpft das Immunsystem – schützt Männer vor Autoimmunerkrankungen, macht sie aber anfälliger für Infekte.
  • Schilddrüsenhormone: Mangel bremst Abwehrkräfte, Überfunktion heizt Entzündungen an.

Wenn Sie mehr über diese Zusammenhänge erfahren möchten, empfehle ich Ihnen meinen Newsletter Klare Kante. Darin berichte ich regelmäßig über Hintergründe, die in der Medizin kaum beachtet werden – und Sie erhalten zusätzlich meinen Report über die 5 Wundermittel der Naturheilkunde.

Wenn das Immunsystem Hormone aus dem Takt bringt

Die Wechselwirkung funktioniert auch umgekehrt: Chronische Entzündungen verändern den Hormonhaushalt.
Interleukine oder TNF-alpha können Insulinresistenz fördern, Entzündungen im Körper bremsen die Schilddrüse, Virusinfektionen führen nicht selten zu einer Dysregulation der Stresshormone – wie man beim Chronischen Fatigue-Syndrom sieht.

Gerade Frauen in den Wechseljahren leiden oft unter dieser Doppelbelastung: Hormonschwankungen plus Immunaktivierung. Kein Wunder, dass Autoimmunerkrankungen in dieser Lebensphase gehäuft auftreten.

Balance-Systeme: TH1/TH2 und TH17/Treg

Unser Immunsystem gleicht einer Waage. TH1-Zellen bekämpfen Viren, TH2-Zellen reagieren auf Allergene und Parasiten. Gerät das Gleichgewicht aus der Bahn, entstehen Krankheiten:

  • Hashimoto (meist TH1-dominiert)
  • Neurodermitis oder Asthma (häufig TH2-Übergewicht)

Auch TH17-Zellen spielen bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis eine Rolle – gebremst werden sie von regulatorischen T-Zellen (Tregs). Hormone wie Cortisol und Progesteron unterstützen Tregs, während Stress und Östrogendominanz TH17 anfeuern.

Praktische Ansätze

  • Stress regulieren: Meditation, Atemübungen, Bewegung, dazu Adaptogene wie Rhodiola oder Ashwagandha.
  • Entzündungen senken: Omega-3-Fettsäuren, viel Gemüse, Polyphenole, Vitamin D.
  • Schilddrüse stabilisieren: Selen, Jod, Zink.
  • Hormonbalance fördern: Mönchspfeffer bei Östrogendominanz, Krafttraining und gesunde Fette zur Unterstützung des Testosterons.
  • Blutzucker in Balance bringen: Weniger schnelle Kohlenhydrate, Bitterstoffe und eine gesunde Darmflora.

Fazit: Zwei Systeme – eine Wahrheit

Die Immunendokrinologie zeigt: Immunsystem und Hormone sind keine getrennten Welten. Sie sprechen ständig miteinander – und wer dieses Gespräch versteht, kann chronische Beschwerden an der Wurzel packen.

Wenn Sie genau solche Themen tiefer verstehen und Lösungen kennenlernen möchten, lade ich Sie ein:
Tragen Sie sich jetzt in meinen kostenlosen Newsletter ein. Dort erhalten Sie: